Herbstlager 2021 – Dinslaken

„Können – Machen – Lieben“ war der rote Faden, der sich durch die Aufnahmen des HeLas 2021 zog. Gemeinsam mit den jeweiligen Gruppenleitern nahm Stammesvorstand Sebastian 10 Kinder und Jugendliche in die unterschiedlichen Stufen der Freien Pfadfinderschaft Rheinland auf. Besonders erwähnenswert ist die Aufnahme der drei jüngsten Teilnehmer:innen aus der Sippe Luchse in die Stufe „Wölfe“ sowie das Erlangen der „Vagabunden“-Stufe für Linus Kaiser. Die Aufnahmen waren gewohnt emotional und Sebastian erinnerte alle Anwesenden an die Pflichten eines:einer Pfadfinder:in, aber rief sie auch auf, die Welt zu einem besseren Ort zu transformieren. Diesen Prozess unterteilte er in die drei erwähnten Phasen. „Können“ sei die erste Phase des Pfadfindertums. Kinder und Jugendliche müssen Wissen und Fertigkeiten erlangen, damit sie fähig sind zu handeln. Anschließend sei es aber ebenso wichtig zu „Machen“. Denn es nütze nicht nur gut zu sein, wenn man nicht auch handle. Für viele Pfadfinder:innen ende damit die pfadfinderische Ausbildung. Doch Sebastian betonte die Wichtigkeit der dritten Phase – des Liebens. Ein:e Pfadfinder:in solle Mitmenschen selbstlos lieben und dienen. Denn dies sei – seiner Meinung nach – der Schlüssel dazu, das eigene Umfeld und so letztendlich die ganze Welt zu einem schönerem Ort zu wandeln.

Das Lager fand mit ca. 40 Teilnehmenden aus Aachen und dem Rheinland statt. Die Teilnehmenden verbindet trotz der Entfernung von bis zu 100 km inzwischen eine langjährige Freundschaft. Dies war das fünfte Herbstlager, das man zusammen verbrachte. Manche Bräuche und Traditionen sind unterschiedlich, aber der regelmäßige, freundschaftliche Austausch hat uns alle zusammenwachsen lassen und man erkennt, dass man Teil etwas Größeren sein kann ohne dabei die eigene Identität aufzugeben.

Die Unterkunft – ein ehemaliges Schulgebäude – lag idyllisch zwischen Weiden und Wäldern und lud zur Erkundung des Umlandes ein. Spannende Bachexpeditionen standen ebenso auf der Tagesordnung wie das Experimentieren mit Hitze, Kälte, Feuer und Rauch. Die Spielidee des Lagers – eine Ausbildung zwischen Wissenschaft und Magie – passte sich ideal an die örtlichen Gegebenheiten an. Das große Freigelände direkt vor der Tür lud zum Spielen ein und besonders die drei Geländespiele (eins davon nachts) hinterließen bleibenden Eindruck bei den Teilnehmenden. Wie auch letztes Jahr, fand das Lager unter erschwerten Corona-Schutz-Maßnahmen statt. Alle Teilnehmenden mussten sich regelmäßig testen und erweiterte Hygieneregeln beachten.

Aufgrund der regelmäßigen Testungen war sogar der Besuch eines Abenteuer- und Spaßbades möglich. In einer ausgebauten Lagunenlandschaft und zwischen zahlreichen Rutschen konnten die Kinder und Jugendlichen einen Tag entspannen und geschützt vor Wind und Wetter einen schönen Tag verbringen. Lediglich der Transport zum Schwimmbad erwies sich als schwierig, da an besagtem Tag ein Orkan wütete, der Bäume entwurzelte und so die Zufahrtsstraßen blockierte. Doch wie immer finden Pfadfinder:innen einen Weg und haben dabei sogar noch Spaß.

Während beim letzten Herbstlager noch komplett auf Singen verzichtet werden musste, durften wir dieses Jahr wieder erste Singeabende durchführen. Aufgelockert wurden die Singeabende durch Spiele und Sketche, bei denen unsere jüngsten Sippen absolut überraschten und das staunende Publikum zu frenetischen Jubelschreien veranlasste.

Die Sippen Adler und Vanyar waren bei unserem ersten gemeinsamen Herbstlager vor 4 Jahren selbst noch Wölflinge und teils zum ersten Mal auf einem Lager dabei. Heute sind sie motivierte Gruppenleiter:innen, die nun jüngeren Teilnehmenden selbst die Pfadfinderei nahe bringen und immer mehr Aufgaben übernehmen und zu Stützen des Lagers wurden.

Trotz all der zahlreichen Angebote und Spielelemente sind die richtig schönen Momente häufig die, die nicht planbar sind und einfach passieren. Wenn man mit den Adlern über einem Bach auf einem Baumstamm sitzt, wenn Henning in seinem Workshop dazu animiert, in Pfützen zu springen oder wenn die älteren Teilnehmenden Spüldienst für die jüngeren übernehmen, damit diese rechtzeitig am nächsten Workshop teilnehmen können.

„Können – Machen – Lieben“ zeigte sich in unzähligen Momenten des Lagers und lässt auf eine spannende und strahlende Zukunft hoffen. Schon bald werden die einst jüngst Sippen Vanyar und Adler die Leitung der Herbstlager übernehmen und dann liegt es an ihnen, Fertigkeiten, Werte, aber vor allem auch Freude zu vermitteln. Ich freue mich darauf.